Dienstag, 3. Juni 2014

Die Drecksarbeit beim sheepwork

Die Arbeit mit Schafen besteht leider nicht nur aus füttern, auf andere Felder treiben und sortieren.

Es gibt auch noch den brutaleren, blutigen Aspekt der Arbeit und auch den möchte ich euch nicht vorenthalten...


Wer allerdings kein Blut sehen kann sollte diesen Post am besten überspringen!




So, Warnung ausgesprochen... Mehr kann ich nicht machen, also los geht's


Zum einen hätten wir da das Schlachten

Auch Farmer bzw Farm Arbeiter haben mal Hunger auf Fleisch, und was ist da naheliegender als ein paar der 9000 Schafe zu schlachten. Noch frischer geht's nicht!
Nach Ende des seedings setzt Trevor also ein Datum, an dem ein paar Schafe geschlachtet werden und wir sind eingeladen zuzuschauen oder sogar zu helfen.

Weil wir, oder zumindest ich , es noch nicht erlebt haben, sagen wir zu.
Ort des Geschehens ist der Schaf Schuppen ca. 300 Meter entfernt von unserem Haus

Angefangen wird damit, eine kleine Gruppe von Schafen in den Schuppen zu treiben. Nun isoliert Trevor ein Schaf nach dem anderen und schneidet ihnen die Kehle durch





Aber nicht, dass sie dann direkt tot wären, nein. Das wäre zu einfach und leicht.
Die ersten Schafe haben noch mehrere zehn Sekunden gezuckt, man hat sie also leiden gesehen und das ist echt nicht schön mit anzusehen....

Danach geht es dann ans Häuten


Und obwohl mich Jacques mehrere Male gefragt hat, ob ich denn nicht auch mal wolle, habe ich doch dankend abgelehnt.....
Jacques benutzt seine Hände, um die Haut von der darunterliegenden Fett Schicht zu lösen, dh er schiebt seine Hände mit Kraft zwischen die beiden Schichten. Und darauf hab ich irgendwie echt keine Lust.

Naja, besser wird's danach auch nicht....
Bevor die Schafe aufgehängt werden, wird noch der Kopf und dann die komplette Haut abgetrennt, das zu diesem Zeitpunkt nurnoch am Hinterteil hängt


Als weiterer Schritt werden die Innereien heraus genommen und in der Haut eingewickelt.
Während die Geräusche schon die gesamte Zeit echt unschön waren mit Knochen die gebrochen werden und haut die abgetrennt wird, ist es jetzt noch eine Stufe schlimmer und außerdem kommt die Geruchskulisse hinzu. Da kann einem schon etwas unwohl werden....






Die Haut kann man nun an den Beinen zu schnüren und so das komplette Teil leichter ab transportieren



Es ist irgendwie echt merkwürdig, wie sich ein lebendes Schaf so schnell in ein hängendes Stück Fleisch verwandelt hat....







Nach ein paar Tagen ausbluten, werden die Schafe dann in kleinere Portionen geschnitten, abgepackt....








.. Und tadaa, ein Karton mit extrem frischen Fleisch ist fertig für uns


Noch besser und frischer geht's glaub ich nicht.

Und das merkt man auch, das Fleisch schmeckt unglaublich gut!



Die zweite unangenehme Arbeit ist mit den neu geborenen Lämmern, denn die müssen Das Tailing überstehen

Eine brutale und qualvolle Prozedur....


Zuerst treiben wir eine Herde in den Hof, wo wir die Mutter Tiere von den Lämmern trennen






Dann wird's ernst.
Ein Lamm nach dem anderen wird auf die Spinne gespannt... Dieses Teil hier


Und zwar auf dem Rücken, sodass die Hinterbeine eingeklemmt werden


Die Spinne kann man dann immer weiter drehen
Arbeitsteilung ist wichtig beim tailing... Person Nummer 1 übernimmt also das hochheben und fest spannen der Lämmer


Der zweite Job ist es, die Tiere zu impfen und zu taggen, dh ein Schild in ihrem Ohr zu befestigen, über das man sie identifizieren und eindeutig dieser Farm zuordnen kann



Weiter geht's mit Station 3
Auch hier werden die Tiere nochmals geimpft (gegen andere Krankheiten ) und getaggt.
Diesmal aber nicht mit einem Schild, sondern beim anderen Ohr wird ein Stück heraus gestampft....



Der letzte Schritt ist dann auch der Namensgebende...
Neben der Kastration der männlichen Lämmer werden alle getailed (von tail=schwanz)

Dh ihnen wird mittels einer stark erhitzten Klemme bzw eines Messers der Schwanz abgetrennt und damit die Wunde gleich ausgebrannt , was die Blutung stoppt.

Der Schwanz wird abgeschnitten, weil er keinen Nutzen hat und sich dort aber Bakterien und somit Krankheiten sammeln, erzählt Trevor.






Nach 2 Tagen und knapp 1000 Lämmern sind wir glücklicherweise fertig und können wieder einfachere Arbeiten erledigen....
Zum Ende hätte ich sogar auch einem Lamm den Schwanz abgetrennt wann macht man sowas schon mal wieder? , konnte mich dann aber doch nicht dazu überwinden...

2 Kommentare:

  1. So etwas stellt man nicht online, das ist krank!!!

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    1. Das ist wie auch immer das (mein) Leben in Australien und darum geht es in diesem Blog.
      Wenn du sowas nicht sehen willst, hättest du gerne die Warnung, die ich am Anfang ausgesprochen habe, befolgen und diesen Post überspringen können.

      Ich könnte natürlich nur Berichte und Fotos von Stränden oder so hochladen, aber das wird dann doch recht eintönig und das ist auch nicht das Ziel dieses Blogs.
      Ich möchte einen Einblick in meine Erlebnisse und mein Leben hier geben, und da gehören wohl oder übel auch solche Sachen dazu.

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